Dieser Beitrag ist Anlaß für meinen Post:
http://meertjes-stuff.blogspot.de/2012/09/ein-raum-nur-fur-mich.html (kein Hyperlink)
Gedanken
dazu schwirren schon seit langem durch meinen Kopf... ich hatte mich
aber nicht getraut, sie zu formulieren und gar im Blog zu
veröffentlichen... frau stellt sich gern als stark dar, chaotisch,
kreativ, fröhlich, sarkastisch, ironisch, verletzlich, sogar zynisch -
aber niemals schwach.
Auch ich wünsche mir Raum und Zeit nur für mich.
Wo ich nur ich
sein muß - sein darf, ohne eine Funktion zu erfüllen, ohne
irgendwelchen Erwartungen zu entsprechen, ohne schon den Speiseplan und Spielevents für
die nächste Woche vorzubereiten, ohne Einkäufe und Wäscheberge bewältigen zu müssen, ohne Mutter, Tochter, Freundin,
Gefährtin, sonstwen darstellen zu müssen. Ohne Pflichten, ohne
Haushalt, ohne Last...
Das wäre es. Ich säße den ganzen Tag oben auf dem Tempelchen und schaute in die Sonne. :-)
Wie ich hinaufkäme? Egal. Wie hinunter? Egal...
Vor Jahren, als meine Große klein war, habe ich sie immer im Sommer
für 4 Wochen zu meinen Eltern gebracht - und war für diese 4 Wochen nur
für mich selbst da. Einen Sommerurlaub hatte ich eigens danach geplant,
eine Woche lang mit niemandem reden zu müssen - ich bin nach Frankreich
gefahren und war nur allein mit mir ...
Vor zwei Jahren hatte
ich das Glück, eine 3-wöchige Mutter-Kind-Kur absolvieren zu können...
und hatte seit vielen Jahren zumindest tagsüber wieder Zeit und Kraft
und Gedanken nur für mich allein.
Einen
Raum nur für sich allein zu haben - das wünscht sich Meertje... vor
allem aber, nur sie selbst sein zu dürfen und nicht unterzugehen im
Chaos aus
Müssen-Sollen-Wollen-Wünschen-Funktionieren-Akzeptieren-Begreifen-Vermitteln-Planen-Dürfen-Können. Ich wünsche mir das auch.
Im
Frühjahr schon habe ich einen Blogbeitrag von Luzia Pimpinella gelesen -
in dem sie darstellte und beschrieb, was alles an ihr nicht perfekt sei
(wie bei allen Frauen - nahezu alles *g*), und das hat sie viel Mut
gekostet. Ebenso verschiedene andere Bloggerinnen, die den Mut hatten,
öffentlich sie selbst zu sein. Ich hatte den Mut dazu bisher nicht gefunden... vor allem wollte ich meine (noch wenigen) Blogleserinnen nicht vergraulen...
Ich sehe gerade erschreckt - wie oft ich die Worte "allein mit mir" bzw. "ich allein" verwendet habe.
Ja, die Sehnsucht ist groß, das Bedürfnis ansteckend
und das Gefühl, gleich platzen zu müssen oder tot umzufallen, wenn es
sich nicht innerhalb kurzer Zeit verwirklichen läßt, ist alarmierend.
Aber
ich glaube noch etwas anderes: insgeheim sehnen wir uns danach, die
Kontrolle über unser Leben abgeben zu können - zumindest für einen
gewissen Zeitraum an einem geschützten Ort, der ganz allein uns gehört.
Ich habe so einen Ort bereits - in mir, während der Meditation.
Aber manchmal will ich diesen Ort auch nach draußen tragen, an einen
realen Ort, wo auch wirklich kein anderer eindringen kann...
Sathiya