Sonntag, 31. August 2014

Furoshiki

Wie man ein Bündel auf japanisch knotet - oder Furoshiki.


Ich habe das seit langem schon ausprobieren wollen, aber nie den rechten Stoff dazu gefunden.
Meine Experimente mit Seidentüchern gingen schief - die Seide ist zu zart und nicht griffig genug.
Im Schrank hatte ich noch ein Stück Blätter-Stoff von Ikea liegen, das ich mit Wachs-Stoffmalstiften verschönert habe. Auf 1 x 1 Meter zurechtgeschnitten, schmal gesäumt und schon war mein Furoshiki-Tuch fertig.



Die Größe 96x96 cm ist als Transport-Tuch für einen Tortenbehälter genau richtig.
Es gibt im Web einige gute Anleitungen, wie man clevere Transportbehältnisse für Gegenstände und Geschenke knotet - z.B. hier: http://www.basteldichblue.com/Basteln/teckniken-1458-furoshiki.deco

Ob das neu ist? Wohl kaum. Die Altvorderen haben vor 100 Jahren durch den Knoten noch einen Stock geschoben und sich das Bündel über die Schulter geschwungen, und sind auf Wanderschaft gegangen... Alles was gut ist, kommt eben irgendwann wieder. ;-) Ich werde ab sofort mein Furoshiki-Tuch in meiner Tasche bei mir haben, um es gezielt statt der ewigen Plastiktüten einzusetzen.

Schönste Grüße, Sathiya

Sonntag, 10. August 2014

Buchbinden

Ferienprojekt

Aus Papier, Pappe, Faden und Leim ein Buch herstellen - das war der Plan meiner Jüngsten. Das Papier für die Papierblöcke hatte sie schon vor Wochen vorgeschnitten und gefalzt. Da es heute den ganzen Tag geregnet hat, war der perfekte Zeitpunkt gekommen, es in die Tat umzusetzen.


Material:
ein alter Leitzordner - beste feste Buchbinderpappe in den Deckeln, die viel zu schade zum wegwerfen ist
20 Blatt Druckerpapier
das selbstgemachte Kleisterpapier von hier (Link)
Schere, Cutter, Rollschneider, Garn, Nadel und Kleber


Aus dem Ordnerdeckel die Buchdeckel zuschneiden (rundum 1mm größer als die Buchseiten).
Die Buchdeckel mit dem Kleisterpapier beziehen und auf den Rückseite ein kleineres Blatt Papier gegenkleben.
Die Buchseiten vierfach übereinanderlegen, in der Mitte falzen und mit dickem Garn von Hand zu Buchblöcken zusammennähen, die Fäden mäßig straff anziehen, innen verknoten und kurz abschneiden.
Die fertigen Buchblöcke auf Stoß aufeinanderlegen, mit Klammern in der gewünschten Position fixieren. Die außenliegenden Nähfäden mit einem langen Faden zusammenweben, sodaß eine Art gewebtes Band auf dem Buchrücken entsteht.
Zwei Vorsatzblätter zuschneiden und falten. Auf den vorderen und hinteren Buchblock bis 2 cm ab Buchrücken aufkleben, die andere Hälfte gut einkleistern, die vorbereiteten Buchdeckel positionieren und andrücken.
Alles mit Klammern fixieren und gut durchtrocknen lassen. Ich habe mit dem Fön etwas nachgeholfen. Fertig!

Ich finde das "Webband" auf dem Buchrücken schön und werde es sichtbar belassen. Man kann natürlich noch einen Buchrücken aus Stoff, Karton, Leder oder ähnlichem anbringen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Das  Projekt "Buchbinden" war ein voller Erfolg! Das fertige Buch wird die Geschichten und Abenteuer meiner Jüngsten aufnehmen, soviel wie hineinpassen. ;-)

Schöne Ferienzeit, Sathiya

Sonntag, 3. August 2014

Alptraum Schuhe

Ein Alptraum dieses Jahr: Schuhe bzw. Sandalen kaufen.
Ich habe es soo satt, in Dutzend Geschäfte zu laufen, und in allen zusammen kein einziges Paar zu sehen, das für mich in Frage käme. Selbst wenn ich bereit wäre, 300 Euro zu bezahlen. Pro Exemplar. Ich wollte sie noch nicht einmal geschenkt.
Letztens (siehe hier) habe ich aus Verzweiflung mein Sandalenpaar von vor zwei Jahren reanimiert. Es ist ganz gut geworden - ich bin ganz stolz - und es brachte mich dazu, einmal gründlich über die ganze Schuh-Industrie nachzudenken.

Ich habe einige Paare (Industrie-)Schuhe auseinandergenommen, bei denen ich dachte, die wären es eventuell wert, neu aufgebaut zu werden, und auch aus Neugier, und bin aus allen Wolken gefallen.

Wußtet Ihr, daß wir in unseren Schuhen nicht nur Leder oder/und Synthetik, Stoff und etwas Plastik drinhaben (wie bei meinen alten Sandalen), sondern sogar Pappe, Papier, Kork, Styropor, Schaumstoff, synthetische Watte, und in einigen als besonders gesund angepriesenen Modellen zusätzlich auch Holz, Preßholzplatten, Metallschienen, Nieten und Schrauben darin finden können, in variablen Gewichtsanteilen? Manchmal sogar Maschendraht? Das Ganze wird von Unmengen von Kleber und Silicone zusammengehalten. Der reinste Sondermüll! In allen linken Schuhen war außerdem noch ein eingeklebter Chip. Ist wirklich wahr. Zwischen der Lauf- und einer der vielen Innensohlen fest eingeklebt.
Orthopädische Schuhe mit Schienen, Holz und Nieten  an jedermans Füßen. Auch an Kinderfüßen. Ich bin schockiert.

Wußtet Ihr, daß mit dem Aufkommen all der modernen Fußbekleidung, mit Dämpfung, hohen Sohlen, Absätzen, engen Fußweiten, geformten Fußbetten, dem synthetischen Hightech-Material, 100 Schuharten für 100 Zwecke auch eine Ausbildung und Erhöhung aller möglicher Fußprobleme und Krankheiten des Bewegungsapparates einhergingen? In Kurzform: je mehr Dämpfung ein Schuh hat, desto weniger Leistung muß der Fuß samt Fuß- und Beinmuskulatur bringen. Das führt zu Verkümmerung der Muskulatur, erhöhtem Verletzungsrisiko und infolge davon zu Beschwerden nicht nur des Bewegungsapparates sondern des gesamten Körpers. Einfaches Beispiel: jeder hat es schon einmal erlebt, wie sehr eine simple Blase an der Ferse das allgemeine Wohlbefinden stören kann, wenn man damit weiterlaufen muß oder wenn man stundenlang zu kleine/zu große Schuhe trägt. Also, warum nochmal quetschen wir unsere Füße in zu kleines, zu enges, zu hohes, zu ungeeignetes Schuhwerk??

Es gibt einen Trend, der versucht, dem etwas entgegenzusteuern - das Barfußlaufen.
Es gibt sogar Läufer, die einen Marathon nur mit dünnen Sohlen an den Füßen oder barfuß laufen.

Barfuß kann und will ich hier in der Großstadt bestimmt nicht laufen. Es gibt hier welche, die tun es, aber - ohne mich. Ich kann bestens darauf verzichten, in Hundehaufen oder Scherben zu treten!
Aber dünne Sandalen, nur bestehend aus einfacher Sohle und Schnur/Riemen müßten dem Barfußgefühl doch ganz nahe kommen? Auch in der Großstadt.
Im Sommer ist das auf jeden Fall eine gesunde Alternative, zumindest in der Freizeit. Wer im Büro oder im Geschäft arbeitet, oder auf festes schützendes Schuhwerk angewiesen ist, hat da leider nicht die Freiheit, sich sein Schuhwerk auszusuchen, aber irgendwann ist der Arbeitstag zuende, und DANN. GEHT´S. LOS. :-)

Lauft, lauft, lauft!
Einen wunderbaren Sommer mit zwei gesunden starken Füßen wünscht Euch Sathiya

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