Freitag, 31. August 2012

Indische Hochzeit 1

Diese Informationen bekamen wir von Roy, einer jungen Inderin, die uns eine liebe Freundin ist.

Die traditionelle indische Hochzeit dauert vier Tage.
Der erste Tag ist der Tag der Braut. Ihre Hände werden mit Henna-Malereien geschmückt, sie singt mit den Frauen beider Familien. Kleidung der weiblichen Gäste: zweiteiliges Kleid (Oberteil und Rock), sparsam Schmuck, alle Farben erlaubt - außer weiß (= Trauerfarbe) und schwarz (= gar eine Farbe)). Die Braut trägt rötliche Töne - rosa, pink, orange...
Der zweite Tag ist der Tag des Bräutigams. Die Freundinnen und Verwandten der Braut sind festlicher geschmückt, die Kleidung aufwendiger und mit Stickereien verziert. Der Großvater der Braut wäscht dem Bräutigam den Kopf... (das kann doch nicht stimmen??), die Fußsohlen des Bräutigams werden mit Henna gefärbt.
Der dritte Tag steht im Zeichen der eigentlichen Hochzeitszeremonie. Das Ja-Wort wird ausgetauscht, die rituelle Umrundung des Feuers, das Ringeanstecken. Die Braut trägt meist einen roten Sari, aufwendig und reich bestickt und geschmückt, sehr viel Goldschmuck an Kopf, Nase, Ohren, Armen, Knöcheln, und einen Hochzeitsschleier. Die Gäste sind sehr festlich angezogen und kostbar geschmückt. Männer tragen Anzüge oder traditionelle Kleidung, Frauen ein Kleid oder Oberteil mit Rock.
Der vierte Tag dient der Verabschiedung der Braut in die Familie des Ehemannes. Frauen tragen ihren besten Sari, alle Farben erlaubt außer Weiß, Schwarz und bräutliches Rot. Alle sind kostbar geschmückt und verabschieden die Braut unter lautem Wehklagen ins Haus des Bräutigams.

Anzahl der Gäste: es können bis zu 2000 Gäste kommen. Engere Familie im indischen Sinne... sind die Geschwister, Cousinen und Cousins, Kinder, Enkel, angeheiratete Ehemänner und Ehefrauen, deren Verwandte ersten, zweiten, dritten Grades, dazu kommen noch Freunde und deren Verwandte. Plus Geschäftspartner und deren Familien plus Presse, High Society und so weiter.

Was tragen die Frauen unter dem Sari: einen Unterrock. Wer sich wegen des Saris unsicher ist, trägt eben keinen sondern eben Bluse/Oberteil und Rock mit langem Schleierschal. Das ist durchaus legitim und wird einem (meist) nachgesehen.

Das Essen: es wird sehr viel angeboten. Traditionelle indische Küche. Am besten von allem nur ganz wenig kosten - sonst muß frau sich noch während der Feier ein neues Outfit zulegen...
Trinken: es gilt das Gleiche. Alkohol gibt es eher wenig, dafür klassische indische Getränke und Tschai = Tee. Wer das nicht verträgt, muß sich das eigene Wasser mitbringen...

Zusammenfassung:
Vier Tage Hochzeit
Vier Outfits - zwei mal Oberteil und Rock, einmal ein Kleid und am vierten Tag einen Sari.
Farben: weder weiß noch schwarz, Rot nach Möglichkeit nicht.
Schmuck: erster Tag wenig, zweiter Tag etwas mehr, dritter Tag kostbar, vierter Tag: alles was da ist. :-)

So, das war es erst einmal.
Saris und Oberteile, Kleider und Röcke, Schuhe, Schmuck werden wir später noch ausführlich planen, sichten, probieren, verwerfen...
Für alles, was an dieser Aufzählung richtig ist, darf unsere indische Freundin das Lob beanspruchen, für alle Fehler und Irrtümer bin ich verantwortlich.

Bild von hier:  http://www.banglapedia.org/httpdocs/HT/S_0101.HTM  (kein Hyperlink)
Ach ja, noch etwas: eine Sari-Wickelanleitung habe ich auf dieser Seite gefunden (zusammen mit einer erstaunlichen Anzahl von wunderschönen Saris, Röcken, Schals, und und und...) :
http://www.saris-borten.de/sari-wickelanleitung1.htm   (kein Hyperlink)

Liebe Grüße, Sathiya

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